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Die Ladiner

Modernisiert

Seit über einem Jahrzehnt ist das Südtiroler Volksmusik-Duo erfolgreich unterwegs, im vergangenen Herbst haben die Ladiner bereits ihr 17. Album auf den Markt gebracht. Kurz vor Weihnachten haben uns Johann und Otto in der ÖMM-Redaktion besucht und mit uns über die neue Platte, ihre Texte und die Amigos gesprochen.

ÖMM: Euer neues Album ist bereits euer siebzehntes, was hattet ihr euch diesmal für die Produktion vorgenommen?

Die Ladiner: Wir sind erstmals einen Tick moderner geworden, weil wir mit Toni Kellner einen neuen Produzenten dazu genommen haben. Der war früher unter anderem Produzent der Kastelruther Spatzen, des Nockalm Quintetts und von Brunner & Brunner und hat uns gleich mehrere Lieder angeboten. Wir haben daraus die besten und passendsten Nummern ausgesucht und so ist diese CD entstanden.

ÖMM: Wie ist es zu dem neuen Sound gekommen und ist so ein Schritt nicht auch gefährlich?

Die Ladiner: Diesmal haben wir uns gesagt: probieren wir doch einmal etwas anderes. Daraufhin hat unser Produzent Luis Stuflesser dann Toni Kellner mit ins Boot geholt. Das mit der moderneren Ausrichtung hat sich dann einfach so ergeben, dafür gibt es um ehrlich zu sein gar keinen bestimmten Grund. Ich glaube aber, dass uns das gut getan hat, denn es wird nun mal alles moderner, die Zeit bleibt nicht stehen und wir möchten uns als die Ladiner natürlich auch weiterentwickeln. Von der Musik her ist es zwar moderner geworden, aber nicht so, dass sich die Fans erschrecken (lacht). Ansonsten gibt es das was die Leute gewöhnt sind: schöne Texte, die vom Leben und von wahren Geschichten erzählen, die auch ein bisschen tiefgründiger sind und natürlich auch Lieder über unsere Heimat.

ÖMM: Ihr habt die CD in gerade einmal elf Monaten aufgenommen. Wie schafft ihr es so schnell neue Alben zu produzieren?

Die Ladiner: Wir wohnen nicht weit von unserem Studio entfernt und darum ist das bei uns so, dass wir eher fortlaufend produzieren. Wenn wir einen neuen Song haben, gehen wir gleich ins Studio, spielen und singen ihn ein und dadurch geht bei uns da wenig Zeit drauf. Da kann‘s im Winter auch mal sein, dass wir nach dem Skifahren noch schnell von der Piste ins Studio schauen, ein Lied aufnehmen und erst dann heimfahren (lacht).

ÖMM: Woher kommt es, dass ihr so gerne über ernste Themen singt?

Die Ladiner: Gleich unser erstes erfolgreiches Lied "Beuge dich vor grauem Haar" (2004), mit dem wir damals den Grand Prix der Volksmusik gewonnen haben, hatte einen ernsten Hintergrund. Nämlich, dass man die alten Leute ehren und vor ihnen Respekt haben soll. Daraus ist das dann einfach so entstanden, dass wir viele wahre und tiefgründige Geschichten in unseren Liedtexten erzählen. Das macht uns halt aus und hebt uns auch ab. Das Titellied des neuen Albums "Jenseits der weißen Wolken" handelt einmal mehr vom Tod und auch schwere Schicksale werden auf der CD wieder behandelt.

ÖMM: Ihr habt vor Jahren auch ein Album mit den Amigos aufgenommen. Wie habt ihr seither deren Erfolgslauf miterlebt?

Die Ladiner: Wir waren schon vor den Amigos erfolgreich und darum war das schon für uns auch irgendwie überraschend. Die zwei waren plötzlich da und niemand wusste, wo die eigentlich herkommen (lacht). Der Erfolg der Amigos hatte viel mit dem Radio zu tun, sie hatten halt die Fans, die sich ihre Lieder gewünscht haben und dadurch wurden sie auch oft gespielt und erfolgreich.

ÖMM: Johann, deine Tochter Nicol macht mittlerweile auch Musik und hat 2015 ihr erstes Album veröffentlicht. Was bedeutet dir das?

Johann: Das ist natürlich schön, wenn die Kinder auch Freude an der Musik haben und gerne singen. Nicol wird in diesem Jahr auch viel mit uns zweien unterwegs sein. Wohin ihre Karriere noch geht, wird sich aber erst in Zukunft zeigen.

Foto: © Pressefoto

 

 

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