Home > Schlager > Andreas Gabalier >

Andreas Gabalier

Das Rotztücherl tourt

Dieser Mann geht ab wie eine Rakete und das ist auch gut so. Seine große Hallentournee führt in ab April durch ganz Österreich!

Das rot-weiß-karierte Schneuztücherl als ständiger Glücksbringer, "weil der Opa immer eines einstecken hatte und uns Kindern damit die Nase geputzt hat", und plötzlich verwenden Menschen wieder Stofftaschentücher – kaufen sie vermutlich sogar im Zehnerpack. Mit Verlaub, Andreas Gabalier bewegt nicht nur Menschenmassen, sondern ein bisserl auch die Menschheit. Zumindest Teile davon. Da steht also ein Hiesiger, ein Unsriger auf der Bühne und Tausende vor ihm, die nicht mehr einzukriegen sind. Schon der Weg hin zur Bühne ist für den Steirerbuam jedes Mal eine neue Herausforderung. Ein Land und seine Mädchen stehen Kopf und das wegen einem 27-Jährigen jungen Mann, der zur Harmonika sexy die Hüften kreist. "Mir taugt´s. Es ist doch super wie´s ist", sagt er und kommt mit dem Autogrammeschreiben nicht mehr nach. Das Bad in der Menge genießt er und wundert sich selbst immer wieder darüber, wie schnell eigentlich alles gegangen ist: Jemand kennt jemanden, der wiederum jemanden kennt, der Musik produziert und so landete Andreas Gabalier bei Klaus Bartelmuss, Eigner von Stall-Records und unter anderem Förderer von Nik P.. Bartelmuss ist auch Steirer. Von Anfang an sind alle Mentalitätsunterschiede ausgemerzt. Das erste Album wurde produziert und plötzlich ging alles ganz schnell. TV-Premiere im "Musikantenstadl". Prime-Time-TV. Dem Andi zitterten in der kurzen Ledernen anfangs ganz schön die Knie. Dann wurde er lockerer. "Ja schau, den Leuten taugt´s", hat er sich damals gedacht. Und ja, es taugt "sennan nach wie vor." Plötzlich sind karierte Hemden, Haferlschuh und in Stutzen gehüllte Wadeln en vogue und bringen die Damen zum Jauchzen. Tracht, Heimatgefühl und die natürliche Interaktion mit dem Publikum, die Gabalier mittlerweile routiniert abrufen kann, ohne dabei an Authentizität zu verlieren, sind der Stoff, aus dem der neue Traum des Austropop 2.0 gemacht ist. "Die Leute stehen besonders auf meine ruhigen Lieder, auf die heimatlichen. Obwohl man sich heute ja schon fast für dieses Wort schämen muss. Dieses ganz normale, gesunde, traditionelle Bewusstsein ist aber in mir drinnen", erzählt der Entertainer. Und manchmal darf dann auch das Schmalz rinnen, gar triefen.

Ein Gabalier singt eben nicht im Goldsakko vom Sonnenuntergang auf den griechischen Inseln, er ist frei jeden Klischees. Bei ihm sind Schein und Wirklichkeit Eines. Weil er eigenständig so empfindet. Und seine Fans mit seiner Musik so empfinden lässt. Andreas Gabalier war 2011 omnipräsent. Wenn´s nach ihm geht, bleibt das in diesem Jahr auch so bleiben. Wird es allemal – die Tickets für seine Hallentour durch das ganze Land (Start im April) sind heißer als heiß begehrt. Aber selbst in einer völlig ausverkauften Halle stehen Andi nicht Job und Anstregung, sondern die Freude am Tun ins Gesicht geschrieben. Zugegeben, hin und wieder blinzelt er etwas müde aus der Wäsch´. "Gestern war´s wieder spät, eigentlich war ja gestern schon heute...", sagt er dann. Aber: "Schlafen gehen, das kann ich später auch." Später, wenn er weitere Branchengesetze außer Gefecht gesetzt hat. Später, wenn er die Mutation vom Musikanten zum VolksRock´n´Roller noch weiter ausgereizt hat. Später, wenn er aus dem Olymp der heimischen Stars nicht mehr wegzudenken ist.

Foto: © andreas-gabalier.at

 

 

Nächster ÖMM Erscheinungstermin

Aktuelle Ausgabe