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Tanja Lasch

„Ich bin keine Newcomerin“

Die sympathische Deutsche hat im Vorjahr nicht nur mit ihrem „Die immer lacht“-Cover für Aufsehen gesorgt, sondern auch mit ihren eigenen Nummern die Hitparaden gestürmt. Wir haben Tanja Lasch zum ÖMM-Interview gebeten.

ÖMM: Wenn man sich deinen Lebenslauf ansieht, stellt sich die Frage: Gab es in deinem Leben eigentlich eine Zeit ohne Musik?

Tanja Lasch: Ne, ich glaube, die gab es nicht. Meine Mutter sagt immer, mein erster Schrei war ein Ton und von da an habe ich es das dann eigentlich all die Jahre durchgezogen. Meinen ersten Fernsehauftritt hatte ich mit sieben und dann ging es immer weiter, ich habe nie etwas anderes gemacht. Nach der Schule habe ich in Dresden ganz klassisch Musik studiert, habe in verschiedenen Formationen gesungen, also es gab nie eine Zeit, in der ich nicht gesungen habe.

ÖMM: Musik war für dich also immer Plan A?

Tanja: Eigentlich ja, aber das Genre ist ja breit. Ich moderiere auch sehr gerne, aber ich wollte schon immer etwas mit der Bühne zu tun haben oder mit Medien, das war mir immer ganz wichtig. Ich konnte mir jetzt nicht vorstellen, etwas „Normales“ zu lernen. Ich bin auf der Bass-Box groß geworden, wurde von meinem Papa immer zu den Rockkonzerten von Puhdys und so mitgenommen, also Musik hat für mich immer eine große Rolle gespielt.

ÖMM: Faszinierenderweise ist dein erstes Solo-Schlageralbum aber erst vor zwei Jahren erschienen. Warum?

Tanja: Das hat deshalb so lange gedauert, weil ich am Anfang keine Tourneen gemacht habe. Unser Sohn ist 2004 geboren und da konnte und wollte ich in den ersten Jahren jetzt nicht ständig unterwegs sein, vor allem da mein Mann Martin (Anmerk.. vom Schlagerduo Fantasy) ja auch sehr viel auf Tour ist. Einer von uns beiden musste also ein wenig zurückstecken und das war in dem Fall ich als Mutter (lacht). Ich habe dann trotzdem immer wieder Singles veröffentlicht, die auch immer sehr gut gelaufen sind, aber eben halt noch kein Album. 2015 hat es dann einfach gepasst, vor allem auch weil ich mit Stefan Pössnicker endlich auch den richtigen Produzenten gefunden habe, mit dem ich gerne zusammenarbeite.

ÖMM: Obwohl du schon so lange dabei bist, wirst du oft noch als Newcomerin bezeichnet. Stört dich das?

Tanja: Den Begriff kann ich überhaupt nicht leiden (hadert). Natürlich bin ich für viele Leute noch ein neuer Name und vielleicht noch nicht so ein Begriff, aber wenn man meine Biografie liest, dann sieht man, ich bin halt trotzdem kein Newcomer und deshalb ist mir das schon unangenehm wenn man mich als Newcomerin ankündigt. Ich bin auch keine Anfang 20 mehr, also da kommt man sich dann manchmal schon komisch vor.

ÖMM: Du hast gesagt, du musstest erst den richtigen Produzenten finden. Ist das neue Album schon 100% Tanja Lasch?

Tanja: Ja, ich sage immer, das ist das authentischte Album, das ich jemals geschrieben habe – ich schreibe ja auch für andere Sänger. Es ist wirklich zu 100% Tanja Lasch, wer mich privat gerne kennenlernen würde, der soll sich einfach das Album anhören, dann kennt er mich schon ziemlich gut (lacht).

ÖMM: Du hast mit deinem Cover von „Die immer lacht“ einen Internethit gelandet, auf YouTube sind es knapp sieben Millionen Aufrufe. Warum hast du den Song gecovert?

Tanja: Das ist eine gute Frage, denn ich hatte da ja gerade erst mein erstes eigenes Album mit „Lebensecht“ veröffentlicht. Einestages rief mich aber mein Produzent an und meinte, er habe eine Nummer für mich und ich sollte sie mir bitte anhören und noch am selben Tag Bescheid geben, ob ich sie machen möchte oder nicht. Die Aussage des Songs hat mich sofort berührt und wer mich kennt, der weiß, dass ich Lieder mit guten Texten und schweren Themen mag. Ich habe dann sofort zugesagt, einfach weil ich den Schlagerfans dieses Lied nicht vorenthalten wollte. Als das Original dann so durch die Decke ging, habe ich nicht nur Lob geerntet, sondern da gab es auch einen Shitstorm warum ich mich da jetzt auf einen Hit hänge, aber das war gar nie meine Absicht. Ich wollte lediglich diese besondere Message noch weiter streuen und zum Glück hat mir der Erfolg dann doch Recht gegeben.

ÖMM: Du bist mit Martin von Fantasy verheiratet, unterstützt ihr euch gegenseitig bei euren Projekten?

Tanja: Wir haben musikalisch gesehen überhaupt nichts miteinander zu tun, er hat sein komplett eigenes Team und ich meines (lacht). Ich war im letzten Jahr zwar mit Fantasy auf Tournee, aber ansonsten trennen wir das komplett.

Foto: © Pressefoto

 

 

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