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Wolfgang Petry

Liebling der Monate: März/April 2014

Eigentlich wollte er nie wieder ein Tonstudio betreten, als Dankeschön für seine Fans hat der deutsche Schlagerstar nun doch ein allerletztes Album aufgenommen.

Vor acht Jahren hat sich Wolfgang Petry aus der Öffentlichkeit zurückgezogen, seine bunten Freundschaftsbänder von seinem Arm genommen und sich in den Folgejahren auch noch von seinen langen Locken sowie seinem Kult-Schnäuzer getrennt. Der deutsche Sänger, der dreißig Jahre lang erfolgreich auf der Bühne gestanden und in dieser Zeit einer der größten Stars des Schlagergeschäfts war, wollte kein solcher mehr sein. "Musikant ist kein Beruf! Das ist eine Berufung. Es ist schön, ein Musikant zu sein, aber es ist grausam, ein Star zu sein", erzählte Petry damals zum Abschied. In kleinen Diskotheken habe der Kölner angefangen und dort ein kleines Publikum mit seiner Musik begeistert, je mehr Menschen seine Hits wie "Wahnsinn" (1983) und "Verlieben, verloren, vergessen, verzeih’n" (1992) jedoch mitsingen konnten, umso unglücklicher wurde er auch. Nicht, dass er nicht stolz gewesen wäre und sich über die unzähligen Fans gefreut habe, doch es sei nie sein Ding gewesen. "Ich hab‘ mich damit immer schwer getan", gibt er ehrlich zu. "Mich hat die zunehmende Bekanntheit nachdenklich und verschlossen gemacht. Eine Zeit lang hatte ich das Gefühl, die Leute mustern mich auf der Straße, sie gucken mir ins Essen, sie starren mich an, wenn ich an der Ampel auf ´grün´ warte. Mich hat das mehr und mehr belastet." Zu seinem 55. Geburtstag hat sich Wolfgang Petry daher selbst das größte Geschenk gemacht und seine Karriere beendet. Mit seiner Frau Rosie lebt er ohne Handy und Kreditkarte in der kleinen, nordrhein-westfälischen Stadt Hennef, betreibt viel Sport und unterstützt seinen Sohn Achim bei dessen Schlagerkarriere. Weil seine unermüdliche und treue Fangemeinde auf ihren „Wolle“ nicht verzichten kann, hat sich der 62-Jährige nun allerdings doch noch einmal ins Studio begeben. "Der Schlager hat sich seit 2006 sehr verändert, ist poppiger und im Sound internationale geworden", erklärt Petrys langjähriger Produzent und Weggefährte Helmuth Rüssmann. Gemeinsam haben sich die beiden alle großen Hits des Schlagerstars vorgenommen, sie neu arrangiert, modernisiert und in ein tanzbares Sound-Gewand gehüllt, außerdem hat der Sänger alle Lieder vollkommen neu eingesungen. Eine Rückkehr ins Musikgeschäft solle die Platte jedoch nicht sein. "Ohne meine Fans hätte ich das alles nicht geschafft. ´Einmal noch!´ ist mein Dankeschön an Euch", sagt Wolfang Petry, der sich nach den Aufnahmen sofort wieder in sein Privatleben zurückgezogen hat.

Foto: © Patrick Seeger

 

Wolfang Petry

Musikvideo: "Einmal noch!"

 

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