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Jürgen Drews

Der Neo-Pirat

Vom "König von Mallorca" zum Schlagerpiraten: Jürgen Drews und sein neues Album "Schlagerpirat".

Auch ohne eigenen Piratensender ertönen derzeit die Songs von Drews´ Scheibe aus den Radios. Auf einer Bootstour in seinem Berlin konnten die Gäste "Onkel Jürgen" dann live erleben. Gut gehalten hat er sich ja, der Jürgen Drews. Schlanke Figur, kesses Outfit, cooles Auftreten – doch frei nach "Kollege" Udo Jürgens, "mit 66 Jahren...". Seine skandalgeprüfte Ramona, fast um die Hälfte jünger, hält den Schlagerbarden scheinbar fit. "Ich bau dir ein Schloss" – Drews erster Top-Ten-Titel nach 32 Jahren – hat Jürgen schon oft versprochen. Er selbst sei jedoch trotz seiner gelegentlichen Ansagen kein Zyniker beteuert Jürgen Drews gegenüber der Presse. "Mich wundert es selbst, dass ich immer noch Party mache", sieht das der Sänger als eine Art Therapie. Denn ob in der Kneipe "König von Mallorca" auf der Balearen-Insel oder bei seinen zahlreichen Auftritten, die ihn auch immer wieder in die Alpenrepublik führen – der jung gebliebene Künstler zieht mit der nötigen Portion Charme seine ZuhörerInnen und –seherInnen in den Bann, wie es ihm nur selten einer nachmacht. Den Titel, den ihm Thomas Gottschalk in "Wetten, dass...?" auf Mallorca, wo Drews viel Zeit verbringt, einst verlieh, konnte ihm immerhin bis dato keiner glaubhaft streitig machen.

Sein Medizin-Studium nach dem Abitur bricht Drews zwar hurtig ab, erhält dennoch bereits im Alter von 15 Jahren, als er noch Mitglied der Jazzband Schnirpels ist, einen Preis als bester Banjo-Spieler Schleswig-Holsteins. Im Jahre 1976 landet er mit dem Hit "Ein Bett im Kornfeld", einer Coverversion des Country-Songs "Let your love flow" von den "Bellamy Brothers", seinen Durchbruch. Nach dem Zerfall der Nachfolge-Band "Die Anderen" dreht er in Rom einige Spielfilme, der erfolgreichste ist wohl "Das Syndikat" mit Mario Adorf. Später versucht es Drews in den USA und schafft es sogar unter die "Top 100". Doch er entscheidet sich für die Rückkehr zum Schlager-Olymp. Erst in den 90er-Jahren gelingt es ihm, Onkel Jürgens hippe Sounds aus "Ein Bett im Kornfeld" mit einem Augenzwinkern und ernsthaften, traditionellen Pop als Jürgen Drews unter einen Hut zu bringen. Seit 2007 hat sich Jürgen Drews zusammen mit ehemaligen Kollegen der "Les Humphries Singers", Peggy Evers-Hartig, Tina Kemp und Judy Archer sowie neuen Kollegen auch zur Formation "Les Humphries Singers Reunion" zusammengeschlossen und präsentiert einen Mix aus alten und neuen Songs. Jürgen Drews hat seine Geschichte – doch die Lektionen von damals würden ihm helfen, ein Star von heute zu sein, meint er. Er war nie weg und ist immer noch da! "Wenn die Wunderkerzen brennen" heißt also nicht nur einer seiner Songs, mit dem der zweifache Vater – sein Sohn Fabian stammt aus der ersten Ehe mit Corinna, Tochter Joelina von Ramona – gerade zur bevorstehenden Weihnachtszeit auch die Herzen seines Publikums erreichen will.

Foto: © Manfred Esser

 

 

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